Protat, 無垢淨光大陀羅尼經, 金剛盤若波羅蜜經

Wissenschaftler vertreten verschiedene Ansichten darüber, wann Holzschnitte zuerst angewandt worden sind. Der chinesische Gelehrte Chang Xiumin (長秀民) präsentiert in seinem Buch The Invention of Printing and its Effects (印刷術的發明及其影響) verschiedene Theorien: Diesen Ansätzen zufolge lagen die Anfänge der Holzschnittpraxis in Han-China (165), während der Herrschaft von Kaiser Chengdì (成帝) von Ost-Jin (326-334), während der Zeit der Sechs Dynastien (222-584), der Sui-Dynastie (581-617), der Tang-Dynastie (618-908), der Fünf Dynastien (907-959) oder des Nördlichen Liedes (960-1126). Inmitten derartig voneinander abweichender Vermutungen kann der frühe Holzschnitt des Ostens ein Indiz für eine akkuratere Datierung liefern. Das in Dunhuang (敦煌), China, entdeckte Diamant-Sutra (金剛盤若波羅蜜經)belegt, dass es 868 gedruckt worden ist, und seine gravierte Form lässt die außerordentliche technische Raffinesse jener Zeit erkennen. Demnach kann davon ausgegangen werden, dass die Technik des Holzschnitts bereits zuvor existiert haben muss. Das Undefined Pure Light Great Dharani Sutra (無垢淨光大陀羅尼經) aus Korea, der älteste erhaltene Holzschnitt der Welt, wurde vermutlich zwischen 706 und 751 gedruckt. Diese Buchrolle liefert ein Indiz zur Datierung der Entstehung des Holzschnitts auf die Mitte des 7. oder um das 8. Jahrhundert herum. Die östliche Holzschnitttechnik spielte eine große Rolle bei der Förderung der regionalen Buchkultur, überdauerte auch nach dem Aufkommen der beweglichen Metalltypen und wurde weiterhin zur Herstellung großer Auflagen von Einzelbüchern verwendet.

Im Westen gab es dagegen den beiderseits mit der Bibel bearbeiteten Holzschnitt, den "Protat", der aus der Zeit zwischen 1370 und 1380 stammt und auch zur Herstellung von Spielkarten oder Kalendern aus dem späten 14. bis 15. Jahrhundert diente. Im frühen 15. Jahrhundert tauchten vollflächige Holzschnittbücher wie etwa die Biblia pauperum auf, von der heute nur noch etwa hundert Exemplare erhalten sind.

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