Wissenschaftliche Analyse des Jikji

Bei der wissenschaftlichen Analyse des Jikji handelt es sich um eine Reihe von Forschungsprozessen, die unterschiedliche Denkansätze im Zusammenhang mit der Verwendung metallischer Lettern und Buchveröffentlichungen in der Goryeo-Dynastie durch wissenschaftliche Untersuchungen des Jikji und den Austausch ihrer Ergebnisse erarbeiten. Zu diesem Zweck unterzeichnete die Stadt Cheongju mit der Bibliothèque nationale de France, in der das Jikji aufbewahrt wird, und dem Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) eine gemeinsame geschäftliche Vereinbarung, die vorsieht, Zusammensetzung und Zustand des Jikji wissenschaftlich zu analysieren und die internationale Forschungskooperation bei der Nutzung der Untersuchungsergebnisse fortzuführen.

Das Jikji wurde 1377 als zweibändige Ausgabe im Heungdeoksa-Tempel zu Cheongju gedruckt, jedoch ist heute einzig der zweite Band erhalten; er befindet sich in der orientalischen Abteilung der Bibliothèque nationale de France. Nachdem er zuletzt 1973 für die Öffentlichkeit zu sehen war, wurde er in den bald 50 Jahren seither nicht mehr gezeigt. Um mehr über Beschaffenheit des Jijki als Paradebeispiel für den Buchdruck mit metallischen Lettern zu erfahren, wurde 2021 mithilfe wissenschaftlicher Techniken weltweit eine exakte Zustandserfassung durchgeführt.

Von diesem gemeinsamen Forschungsprojekt erhoffen wir uns, weltweit einen akademischen Diskurs über das wertvolle Kulturerbe Jikji anzustoßen und über eine dauerhafte Bewahrung des Jikji und einen zukunftsorientierten Nutzungsplan zu diskutieren. Die Ergebnisse der Analysen des Jikji werden künftig in internationalen Fachzeitschriften publiziert sowie über internationale Konferenzen und Websites der ganzen Welt zugänglich gemacht.

Erste analytische Untersuchungsreihe – September 2021. Bibliothèque nationale de France, Site Richelieu, Paris

Forscher des Cheongju Early Printing Museum und der Universität Chungbuk arbeiteten mit dem Pariser Centre de Recherche de la Conservation bei einer ersten Zustandsanalyse und Papieruntersuchung des Jikji zusammen. Analysiert wurden unter anderem das Gewicht des Buches, Beschaffenheit und Dicke der einzelnen Blätter, die Farbe der Tinte, der Zustand der auf die Spuren der Zeit hinweisenden Flecken, der Zustand der Haftung von Druckseite und Baejeopji (eine Art Trägerpapier) oder Herstellungsverfahren und Bindungszustand des Einbandes. Diese Untersuchung ergab, dass das Jikji sorgfältig mit Tinte auf dünnes und leichtes Hanji (das sog. Koreanische Papier) gedruckt worden war.

Erste analytische Untersuchungsreihe – September 2021. Bibliothèque nationale de France, Site Richelieu, Paris

Zweite analytische Untersuchungsreihe – April 2022. Centre de Recherche de la Conservation im Muséum national d'Histoire naturelle, Paris

Die zweite analytische Untersuchungsreihe wurde wie die erste nichtöffentlich am Pariser Centre de Recherche de la Conservation durchgeführt. Dabei wurde mithilfe wissenschaflicher Geräte zusätzlich eine Komponentenanalyse von Papier und Tinte vorgenommen. Der gegenwärtige Zustand des Jikji wurde detailliert und effizient analysiert, und zusammen mit den Ergebnissen der ersten Untersuchungsreihe konnten weitere Erkenntnisse über das Jikji gewonnen werden.

Internationale Konferenz zu den Ergebnissen der wissenschaftlichen Analyse des Jikji - September 2022. Cheongju Early Printing Museum in Cheongju, Korea

Auf dem Jikji-Kulturfestival 2022 fand eine akademische Konferenz statt, auf der die an den Untersuchungen beteiligten Forscher sich über die Forschungsergebnisse der wissenschaftlichen Analysen austauschten. Zum ersten Mal nahm an dieser bedeutenden Veranstaltung auch die Trägereinrichtung Bibliothèque nationale de France teil. Diskutiert wurden die Forschungsergebnisse, Beispielanalysen des Hanji der Goryeo-Dynastie, die Forschung zu Herstellungstechniken und Funktionen des Hanji der Goryeo-Dynastie und mögliche Verfahren für die Erhaltung des Jikji.

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